Christa Rameder

"Ich zähle keine Kalorien. Ich vertraue darauf, dass alle da sind."

Unbekannt

Lässt sich Ernährung auch auf ursprünglich fernöstliche Weisheiten umlegen? Gibt es tatsächlich die Möglichkeit, hier eine Verbindung zu schaffen, die uns unsere Ernährung bewusster macht, unseren Zutaten mehr Aufmerksamkeit, unserer Nahrungsaufnahme mehr Gefallen schenkt? Ja, es gibt sie, diese Vereinbarkeit – in Form von achtsam essen.

Wir essen häufig achtlos, werden dazu verleitet, während der Mahlzeit durch Handy, Computer, Fernseher oder Zeitung abgelenkt zu werden. Als Folge haben wir nach der Mahlzeit nicht das Gefühl, satt zu sein. Ablenkung kann demnach zu einem Überessen führen.

Achtsames Essen ist eine Art des bewussten Essens, bei dem keine Kalorien gezählt werden. Es ist ein Genuss mit allen Sinnen – riechen, schmecken, spüren, sehen, hören. Und es geht darum, sich selbst beim Essen zu beobachten und wahrzunehmen. Zahlreiche Methoden zur Änderung unseres Essverhaltens versuchen, einen Wandel von außen zu bewirken und dies kann auch funktionieren. Wesentlich nachhaltiger ist jedoch, eine Änderung von innen zu bewirken, so wie es die Achtsamkeit mit sich bringt.

Achtsames Essen führt zu einer gesünderen Ernährungsweise. Du wirst dir bewusst, warum, wann, wo und wie du isst und lernst, dein Hunger- und Sättigungsgefühl wieder wahrzunehmen. Achtsamkeit kann dir helfen, deine Körpersignale richtig zu deuten. Du nimmst dir mehr Zeit für das Essen und automatisch auch mehr Zeit für dich, was mit einem gesteigerten Wohlbefinden einhergeht.

Achtsames Essen kann durch verschiedene Übungen erlernt werden. Diese trainieren, das Essen mit allen Sinnen wahrzunehmen und dadurch den Genuss beim Essen erfahrbar zu machen. Beim achtsamen Essen gelangst du in direkten Kontakt mit deinen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen. Es lässt sich durch regelmäßiges Üben in den Tagesablauf integrieren. Hilfreich können bereits kleine Schritte sein – sich Zeit zum Essen zu nehmen, sich hinzusetzen und in Ruhe zu kauen, zu schmecken und zu genießen. Und nicht zuletzt – auch den Essvorgang zu entschleunigen.